Abstract: Netzwerke der Information

Wenn unsere Darstellung behauptet, nur mit der Zeitform des Futur II. dem Unfall adäquat zu werden, dann müssen wir folgerichtig die Spuren, die ihm eingeschrieben sind, zu den verschiedenen, versteuten Archiven zurückverfolgen. Wo findet man heute Informationen über Autounfälle, wo werden die Bilder versammelt und gelagert, wie werden sie an die Öffentlichkeit gebracht?

In der Geschichte dieses Jahrhunderts sind vielerlei Versuche unternommen worden, das Phänomen zu erfassen. Sei es, daß Anfang des Jahrhunderts der Wagenlenker als schlechthin unzurechnungsfähig galt, weil er im Geschwindigkeitsrausch lebe, sei es, daß wir uns heute die Frage zu stellen haben, wieso eine Gesellschaft eine Technik favorisiert, die so viele Opfer fordert. Offizielle Studien sprechen von einem Kriegszustand.

Einer dieser Gründe liegt in der Komplexität des Autos, das als Ort zwei paradoxe Funktionen ideal vereinigt. Es ist ein Geschoß, mit dem wir uns bewegen und zugleich ein Raum, in dem wir uns sicher und heimisch fühlen. Medizinische Kategorien wie "Schwindel"; "Nervosität", "traumatische Neurose" sind aufgrund der Einwirkung des Geschwindigkeit auf die menschliche Psyche kreiert worden. Diese Macht der Geschwindigkeit ist die verborgene Hauptfigur unseres Themas.

In dieser Hinsicht gibt es keine einzelnen Akteure, keine Automarke, die herausfallen oder sich hervortun könnte. Vom dem Phänomen sind alle, Hersteller und Konsumenten, Denker wie Lenker gleichermaßen betroffen.

"Schrott - Bilder aus der Geschwindigkeitsfabrik" versucht mit seinen Aufräumarbeiten einem vielfältigen öffentlichen Interesse gerecht zu werden

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